Stabilitätsanker bei Unternehmensnachfolgen

Im September 2023 wurde der fünfte „Nachfolgemonitor“ vorgestellt, den Creditreform Rating, die FOM Hochschule für Oekonomie & Management und der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) gemeinsam erstellt haben. Für den „Nachfolgemonitor“ wurden insgesamt über 9.000 Übernahmen aus den Jahren 2013 bis 2022 untersucht.
Nachfolgemonitor 2023

Free mockup by Rawpixel / Montage: VDB

Laut DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2023 war es für Unternehmerinnen und Unternehmer noch nie schwieriger, eine geeignete Nachfolge zu finden. Der Report zeigt, dass es in der IHK-Nachfolgeberatung mittlerweile mehr als dreimal so viele Angebote wie Übernahmeinteressenten gibt. Die Auswertung basiert auf rund 24.000 Kontakten von IHK-Beraterinnen und -Beratern aus dem vergangenen Jahr. In Deutschland suchen etwa 30.000 wirtschaftlich gut laufende Unternehmen einen neuen Chef hat auch die Unternehmensnachfolge-Plattform nexxt-change errechnet. Besorgniserregend ist, dass ein Viertel der Inhaberinnen und Inhaber sogar erwägt, den Betrieb vorzeitig zu schließen. Hochgerechnet auf sämtliche Inhaberinnen und Inhaber ab 60 Jahren könnten in den kommenden fünf Jahren etwa eine Viertelmillion Unternehmen von solchen Schließungen betroffen sein.

Mehr als die Hälfte aller Existenzgründungen sind Nachfolgen
Seit 2017 bereits fördern die Bürgschaftsbanken in Deutschland mehr Übergaben als Gründungen. Im Jahr 2023 blieb der Anteil der von den Bürgschaftsbanken geförderten Unternehmensnachfolgen hoch. 1.535 Bürgschaften und Garantien und damit 56 Prozent aller Existenzgründungen fallen in den Bereich des Generationswechsels. Sie hatten ein Volumen von insgesamt 447,4 Millionen Euro. Dies entspricht einem Drittel des gesamten Fördervolumens.

Unternehmen sind besser vorbereitet
Positiv bewertet die KfW in ihren aktuellen Untersuchungen, dass die Inhaber besser vorbereitet sind als in den vorangegangenen Jahren. Sie beschäftigen sich früher mit anstehenden Übergaben, und mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) suchen externe Käufer.

Bürgschaftsbanken stärker eingebunden
Bürgschaftsbanken würden vermehrt als Partner bei Nachfolgen eingebunden. Dieser Trend wird voraussichtlich anhalten – so die KfW – da viele Nachfolger Bürgschaften benötigen, um die Kaufpreise zu finanzieren.

Bürgschaften bleiben somit eine wichtige Möglichkeit, die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen zu erleichtern und den reibungslosen Übergang zu gewährleisten

Wirkung von Bürgschaftsbanken im Nachfolgeprozess untersucht
Auch in der aktuellen Auflage des Nachfolgemonitors werden die Entwicklungen bei den Unternehmensnachfolgen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beleuchtet. Die Studie untersucht die Auswirkungen des demografischen Wandels auf Unternehmensnachfolgen und berücksichtigt auch das konjunkturelle Umfeld und die steigenden Finanzierungskosten. Die vom Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) gemeinsam mit Creditreform Rating und der FOM Hochschule gemeinsam erstellte Untersuchung wurde am 20. September 2023 veröffentlicht. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.000 Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2013 bis 2022 untersucht. Dabei wird auch die Wirkung der Bürgschaftsbanken beleuchtet, die sie bei Übernahmen haben.

Unternehmensnachfolgen stützen Wachstumspotenzial
„Ein Ergebnis der Studie ist, dass fast zwei Drittel der Unternehmen nach der Übernahme das ursprüngliche Umsatzniveau erreichen oder übertreffen. Dies zeigt, dass Unternehmens­nachfolgen das Wachstumspotenzial stützen, Arbeitsplätze sichern und zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen können. Hier spielen die Bürgschaftsbanken eine besondere Rolle. Sie können bei der Finanzierung der Übernahme stabilisierend wirken – auch im Hinblick auf die bei vielen Unternehmen anstehende doppelte Transformation, hin zu verstärkter Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

„Die neuesten Erkenntnisse zu diesem relativ intrasparenten Geschäftsprozess basieren auf einer äußerst belastbaren Datenbasis. Das macht die Studie so besonders, da sie sich nicht auf Hochrechnungen, Schätzungen oder Umfragedaten stützt.  Studie soll helfen, das Nachfolgegeschehen in Deutschland besser zu verstehen und neue Erkenntnisse in einem Bereich zu erhalten, in dem es nur wenige Daten gibt“, betont Manfred Thivessen, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen
Der Nachfolgemonitor wird jährlich erstellt, um so auch mittelfristig eine kontinuierliche Datenbasis zu erhalten. Die fünfte Ausgabe soll im Spätsommer dieses Jahres veröffentlicht werden.

Der Nachfolgemonitor 2023 kann auf der Website www.nachfolgemonitor.de heruntergeladen werden.

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