Bürgschaftsbanken ermöglichen mehr Gründungen trotz Pandemie

Die Deutschen Bürgschaftsbanken haben  im Jahr 2021 rund 3.300 Existenzgründungen begleitet.

Die Bürgschaftsbanken und Garantiegesellschaften haben über 3.300 Existenzgründungen im Jahr 2021 begleitet. Das entspricht einem Anteil von über 62 Prozent aller von ihnen finanzierten Vorhaben. Nachdem im letzten Jahr durch pandemiebedingte Sondereffekte erstmals seit vielen Jahren mehr etablierte Unternehmen als Existenzgründungen begleitet wurden, sind die mehrheitlich begleiteten Vorhaben wieder Existenzgründungen. So hatten in den Jahren vor der Pandemie verbürgte Finanzierungen im Bereich der Existenzgründungen deutlich zugelegt und zuletzt einen ähnlich hohen Anteil. Die Entwicklung spiegelt sich auch in der allgemeinen wirtschaftlichen Lage wider, wie u.a. „KfW Research“ und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) feststellen.

Corona-Krise lässt Gründungspläne stocken
Eine aktuelle Vorabauswertung  von „KfW Research“ zum bald erscheinenden Gründungsmonitor 2022 zeigt, dass die Gründungstätigkeit in Deutschland im Jahr 2021 den Rückgang des Jahres 2020 wettgemacht hat und mit der Anzahl der Existenzgründungen wieder auf Vor-Corona-Niveau liegt. Der Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte laut KfW massive Auswirkungen auf die Gründungstätigkeit in Deutschland, vor allem weil Gründungen viel seltener geplant wurden, aber auch weil Gründungspläne kurzfristig nicht umgesetzt und krisenbedingt auf Eis gelegt wurden. So liegt auch das Umsatzniveau bei den Junggründungen noch nicht auf vergleichbarem Vorkrisenniveau.

DIHK: Hoffnung auf Trendwende
Auch der DIHK stellt in seinem Gründerreport 2021 fest, dass es nach dem Corona-Einbruch von Frühjahr 2020 Unternehmensgründungen in Deutschland inzwischen wieder besser aussieht. Viele IHK-Gründungsexpertinnen und -experten gehen davon aus, dass es 2021 mehr Unternehmensgründungen geben wird als im Vorjahr. So merkte DIHK-Präsident Peter Adrian dazu an, dass viele in den Startlöchern stünden, die ihre Vorhaben im Vorjahr zurückstellen mussten. Damit bestünde die Chance, zumindest einen Teil des pandemiebedingten Einbruchs wieder aufzuholen.

Insgesamt überwiegen laut DIHK bei den Jungunternehmen die negativen Effekte der Pandemie: Zwei Drittel der Gründerinnen und Gründer berichten von weniger Nachfrage, geringerer Liquidität und reduziertem Eigenkapital. Ein Drittel sieht laut Gründerreport jedoch auch positive Trends – etwa dank neuer Geschäftsmodelle bei der Steuerung von Kundenströmen, Online-Shops oder digital gesteuerten Liefer- und Bringdiensten.

  • 1.669 Nachfolgen (Existenzgründung): 31,9%
  • 1.614 Neugründungen (Existenzgründung): 30,9%
  • 1.950 etablierte Unternehmen: 37,2%

Verteilung übernommene Bürgschaften/Garantien im Jahr 2021

Ausblick: Hohe Unsicherheit
Laut „KfW Research“ ist für viele Existenzgründerinnen und -gründer die Corona-Krise wirtschaftlich noch nicht ausgestanden. Hinzu kommt nun noch die geopolitische Unsicherheit mit dem Krieg in der Ukraine, der die wirtschaftspolitische Unsicherheit weiter erhöht hat. Die daraufhin gegenüber Russland verhängten Wirtschaftssanktionen werden sich auch auf die deutsche Wirtschaft negativ auswirken. Aufgrund der Eskalation sind laut KfW die Geschäftserwartungen in der deutschen Wirtschaft im März 2022 eingebrochen. Davon ist auch die Gruppe der Soloselbständigen und Kleinstunternehmen betroffen, bei denen sich die Geschäftserwartungen gerade erst deutlich erholt hatten. Das Risiko, dass weitere Materialverknappungen, höhere Energiepreise und eine sich abzeichnende Konsumzurückhaltung den Ausblick trüben ist sehr hoch. Umso wichtiger ist es für sie, so flexibel wie möglich zu sein und Geschäftsprozesse bei Bedarf anzupassen – so wie es Gründerinnen und Gründer laut KfW der vergangenen beiden Jahre gezeigt haben.

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