Ausgebremste Überflieger

Der Magdeburger Trampolinpark SkyFly hat zwei Lockdowns überdauert. Die Jungunternehmer hatten sich schon während der ersten Schließung vorausschauend mit ausreichend Liquidität versorgt. Dabei half ihnen die BB Sachsen-Anhalt, die bereits den Start der „Überflieger“ unterstützt hat.

„Wir kommen wieder“, so steht es viele Male auf der Website von SkyFly, einem Trampolinpark in Magdeburg. Doch dieses Versprechen konnten im Corona-Jahr viele Freunde großer Sprünge nicht einlösen.

In normalen Zeiten locken die mehr als 80 Sprungattrakionen Freizeitsportler und Familien mit Kindern ebenso wie Profis an. Mit SkyFly haben sich die Mittdreißiger Norman Heger, gelernter Einzelhandelskaufmann, und der Fitness- und Gesundheitstrainer Heino Bögelsack, zuvor Leiter eines Trampolinparks in Berlin, im November 2018 den Traum von der beruflichen Selbstständigkeit erfüllt. Gleich im ersten Jahr wurde die Umsatzerwartung übertroffen.

Januar bis April und Oktober bis Dezember sind normalerweise die umsatzstärksten Monate. Doch fast in dieser gesamten Zeit blieben wegen Corona die Türen geschlossen. Die Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, begrenzte staatliche Soforthilfen konnten die ausbleibenden Einnahmen nicht ausgleichen. Um liquide zu bleiben, beschlossen die Jungunternehmer, ihre Betriebsmittel aufzustocken.

Kreditrahmen vorausschauend erhöht
Ende März 2020 stellten sie über das Finanzierungsportal der Bürgschaftsbanken eine Anfrage bei der BB Sachsen-Anhalt. Man kannte sich bereits – die BB hatte die Startfinanzierung besichert und die SkyFly-Gründer als solide Geschäftsleute erlebt.

Die BB verbürgte deshalb auch den neuen Kontokorrentkredit der Hausbank. Einen Lockdown später, am Jahresende 2020, sind die beiden Unternehmer froh, dass sie rechtzeitig und vorausschauend finanziell vorgesorgt haben. „Wir hatten schon beim ersten Lockdown im Frühjahr damit gerechnet, dass es noch einmal zur Schließung kommen könnte, und haben deshalb den Kreditrahmen gleich entsprechend höher angesetzt“, erzählt Bögelsack. „So steht noch Geld zur Verfügung, das wir möglichst nicht anzapfen möchten.“

Als der Trampolinpark zwischen Ende Mai und Ende Oktober wieder offen stand – natürlich unter strikter Einhaltung aller Hygienevorschriften und Abstandsregeln – habe es anfangs noch etwas ängstliche Zurückhaltung bei den Sprungfreunden gegeben, erzählt Bögelsack. Doch das änderte sich bald und im Oktober wurden die erwarteten Besucherzahlen sogar übertroffen. Dennoch werden die Umsatzeinbußen – ohne Berücksichtigung erwarteter staatlicher Hilfen – voraussichtlich bei 60 Prozent liegen.

Bögelsack und Heger bleiben optimistisch: „Trampolinspringen ist im Trend.“ Das bestätigen ihnen auch viele E-Mails und Facebook-Einträge mit der Botschaft: „Haltet durch“.