Kunden, die beraten werden wollen, wandern nicht ins Internet ab. Davon ist Roland Bärtels überzeugt, der seit 12 Jahren sein Geschäft für Casual Mode und Jeans betreibt. Dank der Unterstützung der Bürgschaftsbank wird er wohl heil durch die Lockdowns kommen.
Mit einem guten Kundenverhältnis fing alles an, schließlich kennen sich Verkäufer und Käufer im regionalen Fachhandel oft schon lange persönlich. Georg Schmitt, der sich dort seit Jahren ausstattet, ist nämlich Firmenkundenbetreuer bei der Bürgschaftsbank Hessen (BB-H). Und so fragte Roland Bärtels ihn Anfang 2020, als sich abzeichnete, dass er seinen Laden in Geisenheim im Rheingau vorübergehend wird schließen müssen, welche Möglichkeiten es da gebe. Die Textilberatung schwenkte um zur Finanzierungsberatung und schließlich, nach den üblichen Prüfungen, bekam Bärtels in kurzer Zeit eine „Bürgschaft ohne Bank“, mit der er zu seiner Hausbank ging, um einen erweiterten Kontokredit zu besichern.
Zusätzliche Liquidität im Lockdown
Der Plan ging auf, Dank der zusätzlichen Liquidität konnte Bärtels während des ersten Lockdowns seine Miete und seine Nebenkosten bezahlen, seine Lebenskosten bestreiten, Ware für das Wintergeschäft einkaufen und seine fünf Mitarbeiter halten, die er in Kurzarbeit geschickt hatte. Während der warmen Monate lief das Geschäft dann wieder gut an. Was Bärtels von seinem neuen Kredit in Anspruch genommen hatte, konnte er schnell wieder abbezahlen, es sah gut aus für das Jahresergebnis.
Dann kam der zweite Lockdown und alles, was bis dahin erreicht worden war, schmolz dahin. „Ohne die Bürgschaftsbank Hessen hätte ich das nicht mehr geschafft“, sagt Roland Bärtels – und es ist ihm trotz seiner positiven Einstellung anzumerken, dass diese Zeit viel Kraft und Nerven kostet.
Wieder von vorne. Wieder gilt es, die eigenen Kosten zu decken, den Lebensunterhalt zu bestreiten, die Mitarbeiter zu halten. Ob das eine soziale oder betriebswirtschaftliche Entscheidung gewesen sei? „Beides“, sagt er, „ich habe eine Kraft, die finden sie nie mehr wieder im Markt – und gleichzeitig trage ich ja Verantwortung für meine Mitarbeiter und deren Familien“.
Online keine Option
Online zu gehen war für ihn über einen digitalen Katalog hinaus nie eine Option: „Ich hätte viel Geld in die Hand nehmen können für einen Webshop – doch das will meine Kundschaft nicht!“ Schließlich liegt das Geschäft mitten im Rheingau, wo die Menschen womöglich geselliger sind als in anderen Landstrichen; mitten in Geisenheim, einem Kleinstädtchen mit rund 12.000 Einwohnern. Hier hat Roland Bärtels seine feste Kundschaft, die neben der persönlichen Beratung auch das Sortiment schätzt. Denn bei Roland Bärtels gibt es viele kleine Labels, bei denen er individuell einkauft – immer ganz nah am Geschmack seiner Kunden. Was er dann über seine Einkaufspolitik sagt, gilt in dieser Zeit viel weiter für erfahrene, solide und mutige mittelständische Unternehmer wie Roland Bärtels: „Man muss hellwach sein!“
Fotos: Heike Rost
Bürgschaftsbank Hessen GmbH
Gustav-Stresemann-Ring 9
65189 Wiesbaden
www.bb-h.de
Facebook
YouTube
Twitter
27 Mitarbeiter