FC St. Pauli-Museum, Hamburg

Umsatzeinbruch durch Corona: BG stützt FC St. Pauli-Museum

Es gilt als Institution und wird von einer breiten Fankultur getragen. Doch Besucher-Ausfälle und fehlende Mieteinkünfte brachten das FC St. Pauli-Museum in Existenznot – die durch einen BG-Kredit aufgefangen werden konnte.

Die Fans waren es, die per Transparent ein Museum einforderten. Sie sorgten auch dafür, dass es in die Gegengerade des Millerntor-Stadions einzog – statt einer geplanten Polizeiwache. Seit 2011 hat das Team des FC St. Pauli-Museums ein – so sein Motto – „Museum wie kein anderes für einen Verein wie keinen anderen“ aufgebaut. Es hat Geld, Exponate und Geschichten gesammelt, Ausstellungen geplant, eine Infrastruktur geschaffen und ist als Team eng zusammengewachsen.

Eine Container-Ausstellung und ein Buchprojekt zum 100. Geburtstag des Vereins gaben den Anstoß: „Kein Fußball-, sondern ein Lebensmuseum“ sollte es werden, so Christoph Nagel, Vorstand und Kurator des Trägervereins „1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V.“. Von Bildungsprogrammen für Schulklassen über Sonderausstellungen und Stadionführungen bis zu virtuellen Angeboten im Netz reicht das Portfolio.

Stabile Mischfinanzierung – bis Einkünfte einbrechen
Klar war immer: „Wir sind finanziell unabhängig.“ Allein mit Eintrittsgeldern konnten sieben Voll- und vier Teilzeitkräfte und viele andere Ausgaben nicht finanziert werden. Doch Spendenakquise, Stadionführungen, eine Weinbar, Mitgliedsbeiträge und die Vermietung von Foyer und Museumsfläche brachten bislang genug Geld ein, um sogar Sonderausstellungen zu stemmen. „Wir haben gezeigt, dass es funktioniert, auch dank vieler Ehrenamtlicher“, sagt der 47jährige. Doch dann kam Corona.

„Während des Shutdowns brachen bis auf Spenden, Mitgliedsbeiträge und etwas Merchandising alle Einnahmen weg“, so Finanzvorstand Sönke Goldbeck. „Über das Jahr waren das Einbußen von 70 Prozent.“ Im ersten Lockdown half das Kurzarbeitergeld. Der Neustart danach war schwierig: Stadionführungen mit kleinen Gruppen, strenge Auflagen, kaum Einkünfte.

BG Hamburg sichert Überbrückungskredit ab
„Wir beantragten den Kredit bei unserer Hausbank, die die Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg ins Boot holte, um den Kredit abzusichern“, so Goldbeck. Der „Hamburg-Kredit Liquidität“ der BG in Höhe von 150.000 Euro hilft bei der Überbrückung. Dass 10 Jahre Zeit ist, den Kredit zurückzuzahlen, davon 4 Jahre tilgungsfrei, hält dem Verein den Rücken frei. „Mit Normalbetrieb rechnen wir erst ab 2022“, so Goldbeck. „In dieser Unsicherheit hilft uns die langfristige Partnerschaft, die die BG ermöglicht, sehr.“

BG-Firmenkundenbetreuerin Brigitte Karstens ergänzt: „Wenn es möglich ist, über einen Kredit eine Organisation zu schützen, die über 10 Jahre mit viel ehrenamtlichem Engagement aufgebaut wurde und gesund wirtschaftet, springen wir gerne ein, um diese schwierige Zeit durchzustehen.“

Dieter Braemer
Jörg Finnern
Jörg Finnern

Bürgschaftsgemeinschaft Hamburg GmbH

Besenbinderhof 39
20097 Hamburg

www.bg-hamburg.de
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