Mit kleinem Sohn war der Wiedereinstieg als Angestellte in ihren ehemaligen Job schwer vorstellbar, das viele Reisen kaum möglich. Da bot sich der jungen Ana Meuer die Chance, eine Sprachschule zu übernehmen. Sie wagt es, auch dank der Bürgschaftsbank Hessen.
Der Lebensplan war immer anders gewesen. Als Gastarbeiterkind kroatischer Eltern wächst Ana Meuer in Deutschland zweisprachig auf. Mit 18 lernt sie Fremdsprachenkorrespondentin, nach einem Intermezzo bei einer Großbank studiert sie BWL und erlebt dann 14 erfolgreiche Jahre bei einem Pharmaunternehmen. Dort kommt sie viel rum, lernt Sprache und Kultur in England, Spanien, Italien und vielen anderen Ländern kennen. Es macht ihr großen Spaß, ist jedoch auch fordernd. Lange Wochen, viele Flüge, häufig weg von zuhause.
Nach der Elternpause nicht mehr vorstellbar. Und so schreitet sie mutig hindurch, als sich die Tür zur Selbstständigkeit öffnet. Sie übernimmt die zu diesem Zeitpunkt 40-jährige Trainingsorganisation Nations im hessischen Limburg, von dort aus werden renommierte Kunden im Rhein-Main Gebiet und Großstädten in ganz Deutschland betreut. Die Finanzierung des Kaufpreises ist schnell gestemmt, neben eigenem Engagement der Familie Meuer steht die Bürgschaftsbank Hessen an der Seite der Gründerin, um ihr Darlehen bei der Kreissparkasse Limburg zu besichern.
Was dann folgt, wird die frischgebackene Unternehmerin später als sehr turbulentes halbes Jahr in Erinnerung behalten: Das Unternehmen mit seinen 100 Trainern, drei Innendienstmitarbeitern und langjährigen Kunden kennenlernen, die Gründung durch Kauf stemmen, das ganze Marketing nach Jahren des Dornröschenschlafs wachküssen und daneben das laufende Geschäft aufrecht erhalten. Für eine Perfektionistin (Eigenbezeichnung) eine märchenhaft steile Lernkurve.
Nach zwei Jahren ist Ana Meuer sehr zufrieden mit ihrer Wahl für die Nations Business Training GmbH. Die Vereinbarkeit von Familien und Beruf sei viel höher als im Angestelltenverhältnis, so dass sie jetzt die Nations konsequent weiterentwickelt. Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen wie Boehringer Ingelheim, Sanofi Aventis, Großbanken und Lufthansa profitieren seit Dekaden von den firmeninternen Sprachkursen (u.a. Englisch, Deutsch, Russisch, Mandarin) und speziellen Seminaren, um sicher in den entsprechenden Sprachen zu verhandeln. Darüber hinaus soll nun der Bereich „interkulturelle Kompetenz“ weiter ausgebaut werden, um international aufgestellten Unternehmen manche Ehrenrunde im Fettnäpfchen interkultureller Eigenheiten zu ersparen.
In die Zukunft sieht sie sehr zuversichtlich: Im Gegensatz zu global organisierten Schulen sei die Nations groß genug, um komplexe Aufträge übernehmen zu können, aber auch flexibel und schnell genug, um auf individuelle Bedürfnisse der Auftraggeber einzugehen: „Wir machen fast alles möglich, dafür sind wir bekannt!“, resümiert die sympathische Chefin.
Fotos: Heike Rost
Bürgschaftsbank Hessen GmbH
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