Im Hotel Nizza steigen viele Schauspieler und Musiker ab, wenn sie an einem der Frankfurter Häuser proben und auftreten. Stefanie Pesin führt das Nizza jetzt in 3. Generation – auch dank der Bürgschaftsbank Hessen.
Es dauert genau einen Schritt, dem Charme des Hotel Nizza zu erliegen. Es ist dieser eine Schritt über die Schwelle, durch die große Holztür, die sich nur nach Klingeln öffnet, der das Frankfurter Bahnhofsviertel zurücklässt und die Seele wärmt wie der erste Sonnenstrahl des Tages den kalten Rücken. Kein Wunder, dass sich hier so viele Künstler wohl fühlen und für die Zeit ihrer Gastspiele an Theater, Oper oder in Konzertsälen in der Elbestraße 10 absteigen. Kein Wunder, dass das Haus bei Handlungsreisenden und Unternehmensberatern als Geheimtipp gilt – „die dann aber Schöngeister sind“, wie die neue Chefin Stefanie Pesin erzählt.
Mitarbeiterin übernimmt „ihr Hotel“
Seit über 25 Jahren gibt es „das Nizza“, gegründet von Ursula Gerner, die zuvor Öffentlichkeitsarbeit für das Schauspielhaus gemacht hatte. Als sie verstarb, übernahm deren Tochter das Haus und führte es gemeinsam mit ihrem Mann. Die beiden wollten das Lebenswerk der Mutter nicht im Stich lassen und arbeiteten sich ein. Sie umgaben sich mit Profis der Hotel- und Gastro-Branche, darunter Stefanie Pesin, eine gute Freundin. Als die Gerners sich zurückziehen wollten, kaufte sie ihnen das Hotel Nizza ab.
Nun also führt sie das Traditionshaus in 3. Generation fort, auch wenn sie selbst nicht zur Familie gehört. Ein Hotel zu besitzen, das sei schon immer ihr Traum gewesen – nur mit der Lage am Meer wurde es nichts.
Sicherheit dank Bürgschaft ohne Bank
Der Hotelsachverständige Axel Neher riet Stefanie Pesin, sich an die Bürgschaftsbank Hessen zu wenden, um den Kredit für den Kaufpreis zu besichern. Dort bekam sie ihre „Bürgschaft ohne Bank“ und ging damit zur Frankfurter Sparkasse 1822, alles ging glatt.
„Wir freuen uns immer besonders, wenn dank unserer Bürgschaften Unternehmen wie das Hotel Nizza würdige Nachfolger finden, die so ein traditionelles Haus im Sinne der Gründer weiterführen und weiterentwickeln“, sagt Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen, „das ist für uns echte Nachhaltigkeit!“
Einerseits ist die neue Chefin froh, dass alles direkt weiterlaufen kann. Andererseits will sie sich darauf nicht ausruhen und weitere Angebote machen: Die viel zu selten genutzte Bar beleben, kleine Events organisieren, einem befreundeten Weinhändler eine Bühne bieten. Denn nachmittags ist bisher im Nizza kaum etwas los. Schon heute eines der Highlights: das reichhaltige Frühstück, bis 11 serviert, frisch zubereitet mit Produkten der Region, wo möglichst nachhaltig angebaut wird.
Fotos: Heike Rost
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