Weniger Insolvenzen, weniger Ausfälle bei Bürgschaftsbanken und MBGen

2017 gingen die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um 6,6 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 18 Jahren zurück. Auch bei Bürgschaftsbanken und MBGen sanken die Ausfallquoten im Vorjahresvergleich: Auf 1,9 Prozent der verbürgten Unternehmen und 1,3 Prozent der mit Beteiligungen unterstützten Betriebe.

Neues Rekordtief bei Unternehmensinsolvenzen
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland geht weiter zurück. Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2017 den tiefsten Stand seit 1999 die Insolvenzordnung eingeführt wurde: 20.093 Unternehmensinsolvenzen. Der letzte Anstieg im Krisenjahr 2009 liegt damit schon acht Jahre zurück. Creditreform registrierte zuletzt 1994 weniger insolvente Unternehmen. Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2003 halbierten sich die Zahlen im letzten Jahr sogar annähernd. Als Gründe sieht Creditreform die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sinkende Arbeitslosenzahlen, gestiegene Einkommen und günstige Finanzierungsbedingungen.

Weil weniger gegründet wird, nimmt bei den Insolvenzen der Anteil älterer Betriebe zu. Laut Creditreform waren im letzten Jahr 44,2 Prozent aller Betriebe älter als zehn Jahre. Fast ein Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Zahlen bei 13 bis 14 und mehr als 20 Jahre alten Betrieben. Im Gegensatz dazu meldeten weniger junge Unternehmen Konkurs an. Und: Aufgeben mussten vor allem kleine Betriebe. 82,7 Prozent hatten maximal fünf Mitarbeiter. Trotzdem zeigte sich der Mittelstand robust: In den Größenklassen zwischen fünf und 50 Millionen Jahresumsatz gaben weniger Betriebe auf als Großunternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz.

  • Insolvenzen in Deutschland
  • Ausfälle der Bürgschaftsbanken

Insolvenzen und Ausfälle auf neuem Tiefstand
Anzahl bundesweite Ausfälle der Bürgschaftsbanken und Unternehmensinsolvenzen
Quelle: Statistisches Bundesamt, VDB

Niedrigere Ausfallquote bei Bürgschaftsbanken und MBGen
Bei den Bürgschaftsbanken ging die Zahl der Ausfälle in Relation zu allen geförderten Unternehmen weiter zurück. 2017 waren davon 1,9 Prozent betroffen. Weniger als 2016 mit 2,1 und 2015 mit 2,2 Prozent. So mussten Hausbanken, Bürgschaftsbanken, Rückbürgen und Rückgaranten im letzten Jahr nur in 860 Fällen einspringen. Das Volumen der Nettoausfälle sank im Vorjahresvergleich um einen halbes Prozent auf 1,3 Prozent.

Auch bei den Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften (MBGen) war die Ausfallquote rückläufig: 2017 gab es mit 128 Unternehmen 13 Prozent weniger Ausfälle. Damit lag die Quote bei 3,5 Prozent aller Betriebe, die MBG-Beteiligungen bekommen haben. 2016 waren es 3,7 Prozent. Nur die Nettoausfälle stiegen leicht an: von 3,3 Prozent im Vorjahr auf vier Prozent im Jahr 2017.

Die Konjunkturprognosen für das laufende Jahr liegen fast alle über zwei Prozent. Das lässt ein weiteres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts erwarten, aber auch einen weiteren Rückgang der Unternehmensinsolvenzen. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) geht für 2018 von einem Rückgang um knapp sieben Prozent auf etwa 18.700 Fälle aus. Die steigenden Zinsen könnten jedoch einige Betriebe vor Herausforderungen stellen. Der VDB erwartet, dass die Ausfallquoten von Bürgschaftsbanken und MBGen 2018 konstant bleiben.

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