Mit Passion führt Kunstschmied Wilperath Schmiede- und Schlosser-, Stahl- und Metallarbeiten aus. Die Bürgschaftsbank Rheinland-Pfalz ermöglichte Martin Wilperath durch Verbürgung eines Kredits der Investitions- und Strukturbank die Übernahme.
In 1972 gründet Christian Traubel die heutige Kunstschmiede Wilperath als „Kunstschmiede Traubel“. 2011 tritt der heutige Inhaber Martin Wilperath zunächst als Geselle in die Kunstschmiede ein und beginnt 2013 die Weiterbildung zum Meister in Mannheim. Ende 2014 entschließt sich Christian Traubel, seine Kunstschmiede-Werkstatt für Metallgestaltung und Metallrestaurierung aus Altersgründen an Martin Wilperath zu verkaufen.
Bürgschaft für Übernahme und Modernisierung
Die Übernahme der Kunstschmiede wurde durch Bürgschaften der Bürgschaftsbank Rheinland-Pfalz und einen Invesitionskredit der Investitions- und Strukturbank Rheinland Pfalz (ISB) ermöglicht. Mit Hilfe der öffentlichen Finanzierungshilfen konnte Martin Wilperath die Übernahme der vorhandenen Maschinen und Anlagen stemmen und seinen Betrieb mit Maßnahmen zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz zukunftsfähig machen. „In Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 ist es schön zu beobachten, dass Betriebe alter Berufszweige mit Freude und Leidenschaft weitergeführt werden“, betont Bürgschaftsbank-Geschäftsführerin Birgit Szöcs.
Alte Techniken für neue Formen
Seit 2015 führt Martin Wilperath die Kunstschmiede nun gemeinsam mit seiner Frau, getreu dem Motto „Tradition heißt nicht Anbetung der Asche, sondern Aufbewahrung des Feuers. Mit alten Techniken neue Formen erschaffen“. Zu den Kunden der Kuntschmiede zählen öffentliche und kirchliche Auftraggeber, die insbesondere bei Restaurationen und Neugestaltungen historischer und sakraler Bauten mit der Kunstschmiede zusammenarbeiten. Dabei spielen die Belange der Denkmalpflege eine wichtige Rolle: „Unseren Kurfürsten sind wir auf ewig dankbar dafür, dass sie uns mit Aufträgen versorgen“, sagt Wilperath.
Der Kunstschmied fertigt aber auch individuell Tore, Treppengeländer oder Dekorationsobjekte für Architekten, Künstler, Museen oder Privatpersonen. Bei Sanierungsarbeiten an einem Mannheimer Stadthaus, welches Mitte des 18. Jahrhunderts der Leibchirurg der Kurfürstin bewohnte, wurde ein bislang einbetoniertes geschmiedetes Treppengeländer freigelegt. Das hat die Kunstschmiede Wilperath nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten rekonstruiert und restauriert. Martin Wilperath und sein Team haben die Asche entfernt und mit Feuer dem alten Geländer wieder neuen Glanz gegeben.