Hauptrolle: Christopher Bausch, Betreiber eines Programmkinos in Aschaffenburg. Bestätigt durch die positive Resonanz, übernahm Bausch zwei Programmkinos in Frankfurt. Beste Nebenrollen: der Bankberater seiner Hausbank und die Bürgschaftsbank Hessen.
„Der Vorbesitzer der Arthouse-Kinos in Frankfurt bot mir die Übernahme des Cinema am Rossmarkt und des Harmonie-Kinos in Sachsenhausen an – eine Chance, die ich mir als Verfechter des Programmkinos nicht entgehen lassen konnte“, erzählt Christopher Bausch. Fernab von Mainstream und Blockbustern sucht Bausch internationale, meist europäische, anspruchsvolle Filme für Filmliebhaber. Filme, die nicht nur abgespult und konsumiert werden, sondern solche mit langfristiger Wirkung: „Filme müssen mich nachhaltig beschäftigen“, sagt Bausch.
Finanzierung für Filmkultur
Diesen Nachhaltigkeitsgedanken pflegt er auch bei finanziellen Fragen: So günstig die Gelegenheit der Kinoübernahme auch war, eine stabile Finanzierung war Grundvoraussetzung für dieses Vorhaben, das war Bausch von Anfang an bewusst. „Ohne die Bürgschaftsbank Hessen wäre aus dem Projekt nichts geworden“, stellt Bausch heute fest.
Einen entscheidenden Anteil an dem Erfolg der Finanzierung hatte auch sein Bankberater Alexander Klier von der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau, der ein Finanzierungskonstrukt entwickelte, in dem er strukturiert Eigenkapital, KfW-Darlehen und eine Bürgschaft kombinierte. In Bayern wurde Klier für die länderübergreifende Besicherung, mit der er einen zinsgünstigen Förderkredit ermöglichte, als „Bester Fördermittelberater 2015“ ausgezeichnet.
„Ein Drehbuchautor hätte einen Finanzierungskrimi nicht spannender schreiben können“, erinnert sich Klier schmunzelnd. „Die Bewilligung der Bürgschaftsbank Hessen stand recht zügig fest, aber durch die Kombination unterschiedlicher Fördermittel hätte sich die Gesamtfinanzierung tatsächlich bis zum letzten Tag noch zerschlagen können.“ Nun ist die Übernahme gezahlt, Bausch hat die Frankfurter Programmkinos zum 1. Januar 2016 erfolgreich übernommen und renoviert.
Bürgschaft als Happy End
„Die Besonderheit bei diesem Projekt ist, dass ich den Betrieb des Kinos gekauft habe – keine handfeste Anlagemasse in dem Sinne wie beispielsweise Maschinen, die mit sicherem Wert wieder verkauft werden können“, erläutert Bausch eine der Herausforderungen bei der Argumentation gegenüber Kreditgebern. „Insbesondere vor diesem Hintergrund finde ich es schön, dass die Bürgschaftsbank Hessen so branchenübergreifend tätig und frei im Denken ist, dass sie auch die Filmkultur als Wirtschaftszweig unterstützt“, resümiert Bausch.
„Das Programm wird gut angenommen. Die Menschen kommen, um gute Filme zu schauen und einen schönen Abend in Gesellschaft zu verbringen, deswegen bieten wir außer kulturellen Filmhighlights auch Getränke und kleine Leckereien. Da passiert es auch schon mal, dass man sich bei einem Aperol Spritz verquatscht und ein andermal wiederkommt, um dann wirklich den Film zu sehen“, schließt Bausch vergnügt.
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