Austausch zu Bürgschaften auf europäischer Ebene
Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) beleuchtet in seinem Verbandsbericht für das Jahr 2019 das Thema „Europa“ genauer. Die europäische Idee ist einzigartig und gleichzeitig alternativlos.
Deshalb hat der VDB zu diesem Thema zahlreiche Best-Practice-Beispiele von geförderten kleinen und mittleren Unternehmen bei den Bürgschaftsbanken sowie Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften gesammelt und stellt jene vor, die sich dem europäischen Gedanken verpflichtet fühlen und sich über die nationalen Grenzen hinaus engagieren.
Gemeinsame Förderziele
Viele Förderziele, wie die Gestaltung des Strukturwandels, die Erneuerung der Wirtschaft durch Gründungen, aber auch die Sicherung von Beschäftigung durch Unternehmensnachfolgen und die Unterstützung der Betriebe bei Wachstum und Innovationen können mit Bürgschaften und Beteiligungskapital wirkungsvoll unterstützt werden – künftig sicherlich auch Umsetzungsvorhaben aus dem europäischen Green Deal.
Gemeinsam mit dem Verband der Europäischen Garantieinstitutionen (AECM), der aktuell 48 private und öffentliche Garantieinstitutionen vertritt, die frei von gewinnorientierten Interessen sind, strebt der VDB danach, das Finanzierungsangebot für europäische KMUs und den Mittelstand optimal auszugestalten. Dabei spielt die Einrichtung von Co-Finanzierungsinstrumenten eine immer größere Rolle, wie die Bündelung nationaler und europäischer Budgets über Programme wie COSME und InnovFin.
Im Sommer 2020 wird beispielsweise das Programm der Leasing-Bürgschaften neu aufgelegt. Die Finanzierung wird durch die von COSME bereitgestellte Rückbürgschaft und den im Zusammenhang mit dem Investitionsplan für Europa begründeten Europäischen Fonds für strategische Investitionen („EFSI“) ermöglicht. Der Zweck des EFSI ist die Unterstützung bei der Finanzierung und Umsetzung produktiver Investitionen in der Europäischen Union und die Sicherstellung eines besseren Zugangs zu Finanzierungen. Die Bürgschaftsbanken arbeiten hierzu mit dem Europäischen Investitionsfonds EIF zusammen.
Intensiver Austausch auf europäischer Ebene
Die drei Hauptaufgaben der Dachorganisation AECM sind die politische Repräsentation und das Vertreten der gemeinsamen Interessen aller Garantieinstitutionen auf europäischer Ebene, der Austausch von untereinander sowie die Möglichkeiten von Bürgschaften bekannter zu machen. Alle Mitglieder verbindet die gemeinsame Aufgabe, kleineren und mittleren Unternehmen, die ein wirtschaftliches und tragfähiges Konzept, jedoch keine ausreichenden bankfähigen Sicherheiten bereit stellen können, mit Bürgschaften zu unterstützen.
Der intensive Austausch auf europäischer Ebene zeigt, wie vielfältig die verschiedenen Bürgschaftsinstrumente wirken: Im Jahr 2019 wurden fast 3,1 Millionen KMUs über die Mitgliedsinstitute mit einem Garantie- bzw. Bürgschaftsvolumen von rund 125 Milliarden Euro unterstützt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung stabil.
Der Europäische Investitionsfond (EIF) ist Teil der Europäischen Investitionsbankgruppe. Die Hauptaufgabe des EIF besteht darin, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa durch Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungen zu unterstützen. Der EIF konzipiert und entwickelt Risikokapital- und Garantieinstrumente, die speziell auf dieses Marktsegment abzielen. Dabei fördert der EIF EU-Ziele zur Unterstützung von Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.
www.eif.org