In Berlins Clayallee steht Deutschlands schönste Reformhausfiliale. Marc-Andreas Demski hat sie 2015 mit Hilfe der Bürgschaftsbank eröffnet. Und auch als während der Corona-Krise die Nachfrage stark stieg und die Warenlager aufgestockt werden mussten, half die Bürgschaftsbank.
4.000 Mark Mietsicherheit musste Ingrid Demski 1960 aufbringen, um ihr erstes Geschäft in der Zehlendorfer Fischerhüttenstraße zu eröffnen. 25 Jahre jung war sie damals und hatte sich in den Kopf gesetzt, ein eigenes Reformhaus zu eröffnen. Die gelernte Einzelhandelskauffrau für Diät- und Reformwaren hatte schnell festgestellt, dass die Arbeit in einem Büro nichts für sie war. „Sie war eine Powerpersönlichkeit“, erinnert sich ihr Sohn, Marc-Andreas Demski, der heute die Geschäfte der Demski Reformhäuser führt. „Ihr Lebenselixir war der Kontakt mit den Kunden.“
Von Menschen für Menschen
Mehr als 130 Jahre alt ist die Reformbewegung. Die ersten Läden waren vielbesuchte Treffpunkte für gesundes Leben. Hier erhielten Lebensreformanhänger – Vegetarier, Naturverbundene und Naturheilkundeinteressierte – hochwertige Produkte, hier wurden sie mit Rat und Tat unterstützt. Bald setzte sich der Begriff Reformhaus® durch, der heute noch das Fachgeschäft für ganzheitliche Gesundheit beschreibt. Viele Produkte, die wir heute ganz selbstverständlich in Supermärkten in den Einkaufswagen legen wie Margarine oder Müsli, fanden ihren Weg dorthin über die Reformhäuser.
Im Bus durch Berlin
Ingrid Demski war begeistert von der Idee, die sie als Filialleiterin eines Reformhauses kennengelernt hatte. Im Bus fuhr sie durch Berlin, um einen geeigneten Ort für ihr erstes Geschäft zu finden. So außergewöhnlich es war, als Frau 1960 ein Unternehmen zu gründen, war ihr Mut auch aus einem anderen Grund bemerkenswert: Gesunde Ernährung und Lebensweise spielten zu jener Zeit keine große Rolle.
In den folgenden Jahren eröffneten zwei weitere Filialen in Zehlendorf. Nach 35 Jahren übernahm Marc-Andreas Demski Mitte der 1990er-Jahre die Geschäftsleitung.
Wenig attraktiv
„Kein leichter Prozess“, erinnert er sich. „Zwei Generationen im Unternehmen, das gibt Reibungspunkte.“ Die im Handel aufkommende elektronische Datenverarbeitung etwa hielten seine Eltern für „überflüssig“. Demski hat das Unternehmertum von klein auf hautnah erlebt. Als Teenager erschien ihm das Unternehmertum wenig attraktiv: Doch das Erbe der Mutter, ihr Selbstbestimmungs- und Gestaltungswille, setzen sich durch, als der diplomierte Betriebswirt die Strukturen in großen Unternehmen erschreckend und lähmend findet.
Riesiges Fachwissen
Nach der Übernahme wächst das Unternehmen. Demski etabliert den Familiennamen als Marke, eröffnet neue Filialen, modernisiert Optik, Auftritt, Licht und Einrichtung der Geschäfte. Auch die Produktpalette wächst. Gab es in einem Reformhaus in den
1960er-Jahren etwa 600 bis 800 Produkte, sind es heute etwa 8.000 – von der chilenischen Walnuss bis zum neuseeländischen Manuka-Honig. Ein riesiges Fachwissen hätten die Mitarbeiter in den inzwischen acht Fachgeschäften, denn zu den ausgewählten Produkten gibt es bei Bedarf auch eine ausführliche Beratung dazu. „Das gibt es in keinem Supermarkt.“
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