Rettungswagen des Typs Tigis „Europa“ sind in vielen Ländern des Kontinents unterwegs. Die Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt (BB) unterstützt innovative Konzepte für sichere und hochmoderne Sonderfahrzeuge der „Nummer Eins“ aus Schönebeck.
„In Europa sind wir einer der Marktführer, bei Krankenwagen sogar die Nummer Eins“, erklärt Vertriebsleiter Frank Lundershausen. 2019 wurden rund 1.600 Transporter von Daimler, VW oder Ford, die nur im Blechkleid ohne Aufbauten ankommen, für Rettungsdienste oder Krankentransporte ausgebaut. Sie fallen nicht nur mit ihrer „futuristischen Optik“ auf, so Lundershausen, sondern sind auch weltweit die sichersten Einsatzfahrzeuge. Das beweisen Crashtest wie auch Unfallberichte von Rettungsfahrzeugen mit Totalschaden.
Bei Ambulanz Mobile ist man immer einen Schritt weiter als die Wettbewerber. Schon bevor der Begriff Nachhaltigkeit in Mode kam, integrierten die Schönebecker als erste die Blaulichtanlage im Dach statt oben drauf und ermöglichten damit einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Seit Jahren arbeitet das Unternehmen daran, durch Leichtbau das Fahrzeugewicht zu verringern. „Wir entwickeln derzeit einen Kofferaufbau, der eine halbe Tonne im Ausbau sparen wird“, erklärt Lundershausen. „Das ist ein Verkaufsargument.“
Beim Thema E-Mobilität wagen sich die Schönebecker gerade nach erfolgreicher Entwicklung eines Hybridfahrzeugs an einen Prototypen für Elektro-Krankenwagen. Die Herausforderung besteht darin, alle medizinischen Geräte auf engstem Raum ausfallsicher an eine Stromversorgung anzuschließen.
Starke Begleitung für visionäre Ideen
Die Entwicklungskosten in technischem Neuland sind hoch. Den Finanzierungsaufwand bestreitet das Unternehmen mit Hilfe einer stillen Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt, die von der BB garantiert wird. Im Vorjahr wurde eine Beteiligung aus dem Jahr 2015 nochmals aufgestockt. Nicht zuletzt die „Agenda 2030“, in der Firmengründer Hans-Jürgen Schwarz weitere visionäre Ideen für „seine“ Fahrzeuge konzipiert hat, konnten für ein weiteres Engagement überzeugen.
Schwarz, inzwischen 65, will sich allmählich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und strategisch seine „Agenda 2030“ weiterführen. Die nächste Generation rückt nach: Anfang 2019 hat er Sabine Höpfner zur Geschäftsführerin bestellt, die 2012 im Controlling begann. Sein Sohn Frank Lundershausen, Mitglied der Geschäftsleitung, wurde Ende 2019 Mitgesellschafter.
Die fast 330 Mitarbeiter kommen aus 17 Nationen. In elf Ländern arbeitet das Unternehmen mit Vertriebs- und Servicepartnern zusammen, als österreichische Tochter wurde im August 2019 die Ambulanzmobile Austria gegründet. Auch wenn Schönebecker Fahrzeuge inzwischen auf fast allen Kontinenten Menschenleben retten, bleibt Europa der Hauptmarkt.
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