95 Prozent der Bürgschaften und Garantien gingen im letzten Jahr an Klein- und Kleinstunternehmen. Von allen verbürgten Unternehmen machten die kleinsten Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern den größten Anteil aus.
Kreditschwierigkeiten trotz guter Finanzierungsbedingungen
Die KfW-Unternehmensbefragung kam 2016 zu dem Ergebnis, dass die Finanzierungssituation noch nie so gut war wie im letzten Jahr. Die Gründe dafür liegen einerseits in niedrigen Zinsen und der hohen Kreditvergabebereitschaft deutscher Banken, andererseits in der Eigenfinanzierungskraft der Unternehmen dank ihrer guten Geschäftsentwicklung. Das gilt für alle Unternehmen. Gleichzeitig bestätigte die Untersuchung aber, dass kleine und junge Unternehmen deutlich häufiger Schwierigkeiten haben, Kredite zu bekommen als große.
So berichteten mehr als 22 Prozent der kleinen Unternehmen mit bis zu einer Million Euro Umsatz von gestiegenen Schwierigkeiten beim Kreditzugang. Im Vergleich sind das fast siebenmal so viele wie unter den Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Umsatz. Am zweithäufigsten gaben maximal sechs Jahre junge Unternehmen an, nur schwer an Kredite zu kommen. In Zeiten, in denen Banken höhere Sicherheiten und mehr Informationen brauchen, sind nicht ausreichende Sicherheiten und strukturelle Probleme wie niedrige Bonitäten die häufigsten Ursachen für Kreditschwierigkeiten.
Kleinstunternehmen sind häufigste Bürgschaftsnehmer
Genau diese kleinen und jungen Unternehmen sind seit Jahren die häufigsten Kunden der Bürgschaftsbanken. Die jungen Unternehmen, also Neugründer und Unternehmensnachfolger, machten 2016 fast die Hälfte aller Bürgschaftsnehmer aus. Nähere Informationen im Kapitel zu Gründungen und Nachfolgen.
- 0 bis 9 Mitarbeiter: 66,9%
- 10 bis 49 Mitarbeiter: 28,2%
- 50 bis 99 Mitarbeiter: 3,2%
- 100 bis 249 Mitarbeiter: 1,6%
- ab 250 Mitarbeiter: 0,1%
95 Prozent Bürgschaften für Kleinst- und Kleinunternehmen
Zugesagte Bürgschaften und Garantien nach Unternehmensgrößen 2016 (in Prozent)
Betrachtet nach Unternehmensgröße, gingen 4.139 oder rund 67 Prozent an Betriebe mit bis zu neun Mitarbeitern, weitere 1.747 beziehungsweise gut 28 Prozent an Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern. Mehr als 95 Prozent der verbürgten Betriebe fallen also in die Kategorie Kleinst- oder Kleinunternehmen, weniger als fünf Prozent wurden an Unternehmen mit fünfzig oder mehr Mitarbeitern ausgereicht.
Größtes Bürgschaftsvolumen für Kleinunternehmen
Gemessen am Volumen der Bürgschaften und Garantien ging nur ein kleiner Teil an die größeren Unternehmen ab 50 Mitarbeiter. Der Hauptteil des Volumens entfällt auch bei dieser Auswertung auf die Kleinstbetriebe bis neun Mitarbeiter. Sie bekamen 51 Prozent vom gesamten Volumen. Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern hatten am Volumen einen größeren Anteil als an der Stückzahl und kamen auf knapp 39 Prozent.
Kaum Unterschiede gibt es demgegenüber beim Verbürgungsgrad, der über alle Unternehmensgrößen hinweg nur um 2,2 Prozent schwankt und im Durchschnitt bei etwas mehr als 66 Prozent liegt. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse einen guten Querschnitt des Portfolios der Bürgschaftsbanken: 2016 profitierten vor allem die ganz kleinen Unternehmen, die nächstgrößeren bis 49 Mitarbeiter kamen auf einen größeren Anteil am Volumen. Detaillierte Daten gibt es im Statistikheft.