2016 nutzten die Unternehmen die gute Konjunkturlage, um größere Vorhaben zu finanzieren. So stieg der Anteil an Wachstumsfinanzierungen mit Beteiligungen auf fast zwei Drittel aller Genehmigungen. Die MBGen unterstützten auch mehr Nachfolger, an die 18 Prozent mehr Beteiligungen vergeben wurden.
Mehr Beteiligungen für Wachstum, Nachfolgen und Turnarounds
Unverändert gingen auch 2016 die meisten Beteiligungen an Unternehmen in der Wachstumsphase. Auf sie entfielen fast 65 Prozent aller 571 Genehmigungen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Nachfrage deutlich, sodass für Wachstumsfinanzierungen elf Prozent mehr Beteiligungen vergeben wurden. Das Volumen wuchs um acht Prozent. Bei einer Betrachtung aller Unternehmensphasen fällt hier außerdem auf, dass das Volumen der Beteiligungen nur in dieser Gruppe größer wurde.
Beteiligungen
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in T €
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Größere Beteiligungen für Wachstum
Volumen genehmigter Beteiligungen nach Unternehmensphase in T €. Kurzstatistik 4. Quartal 2016
Quelle: BVK
Bei den Betrieben in der Seed-Phase sank das Volumen, aber mit einem Viertel weniger Genehmigungen ging die Stückzahl noch deutlicher zurück. Trotzdem bildeten sie auch 2016 mit knapp 21 Prozent die zweitgrößte Gruppe. Nachfolgefinanzierungen waren schon 2015 deutlich gewachsen und die drittgrößte Gruppe. Der demografische Wandel, der zu mehr Nachfolgefinanzierungen führt, wurde auch bei der Betrachtung der Beteiligungen nach Unternehmensphasen für 2016 sichtbar.
Management Buy-outs und -Buy-ins hatten die MBGen 2015 weniger gefördert. Gemeinsam lagen sie 2016 an Platz 3. Für die zusammen erfassten Unternehmensübernahmen sagten die MBGen 18 Prozent mehr Beteiligungen zu, das Volumen blieb mit einem Prozentpunkt weniger fast unverändert. Im Bereich Turnaround waren 2015 noch deutlich höhere Beteiligungen vergeben worden, 2016 waren es wieder 13 Prozentpunkte weniger, doch die Zahl der Genehmigungen stieg um fast ein Viertel. Detaillierte Zahlen gibt es im Statistikheft.
Mikromezzaninfonds Deutschland geht in die Verlängerung
Große Nachfrage auch beim Mikromezzaninfonds Deutschland. Wegen der positiven Entwicklung des Mikromezzaninfonds I von September 2013 bis Ende 2015 wurde der Fonds neu aufgelegt und ging 2016 in die zweite Phase. Den Fonds hatte das Bundeswirtschaftsministerium aus Mitteln des ERP-Sondervermögens und des Europäischen Sozialfonds (ESF) für Beteiligungen bis 50.000 Euro aufgelegt. Vergeben werden diese Beteiligungen von den MBGen.
In der ersten Phase hatten die MBGen fast 1.800 Beteiligungen mit einem Volumen von über 75 Millionen Euro genehmigt. Phase zwei lief ebenfalls gut an: Mit der Neuauflage ab Juni 2016 stehen 85 Millionen Euro zur Verfügung. Seit dem Start des Mikromezzaninfonds II erhielten über 400 Unternehmen Beteiligungen in Höhe von mehr als 17 Millionen Euro. Allein im letzten Jahr konnten so fast 700 neue Arbeitsplätze geschaffen und insgesamt 1.650 Jobs gesichert werden.
Ähnlich wie bei den typisch stillen Beteiligungen der MBGen werden auch mit diesen kleinen Beteiligungen häufig Gründungen und Wachstum gefördert. So wie vom ESF vorgesehen, ging ein Drittel an Unternehmen, die von Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund geleitet werden und an Gründungen aus der Arbeitslosigkeit.
Beim Mikromezzaninfonds I war die Nachfrage in den alten Bundesländern insgesamt etwas stärker als in den neuen. Das gilt auch für den Mikromezzaninfonds II: Fast 58 Prozent aller Beteiligungen gingen 2016 in die alten Bundesländer. Die Nachfrageschwerpunkte verteilten sich indessen über das ganze Bundesgebiet auf Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Hamburg. Mehr Zahlen finden Sie im Statistikheft.
Im Vergleich zur ersten Phase verteilten sich die Beteiligungen nach Wirtschaftszweigen im letzten Jahr etwas anders: Nach wie vor wurden am häufigsten Handwerker unterstützt. Sie machten ein gutes Viertel aus und damit nur etwas weniger als beim Mikromezzaninfonds I. Wie in allen anderen Bereichen, gab es Zuwächse bei den Dienstleistungsunternehmen, die von Rang vier auf zwei stiegen. Dicht hinter den Handwerkern bekamen sie mit gut 24 Prozent knapp genauso viele Beteiligungen. Das war ein Zuwachs um knapp sieben Prozentpunkte, während fast alle anderen Wirtschaftszweige prozentual gesehen kleinere Anteile hatten als in der ersten Phase.
Handwerker und Dienstleister gleichauf
Verteilung der Mikromezzaninbeteiligungen 2016 nach Wirtschaftszweigen (Anzahl und Prozent)