Handwerker und Dienstleister bei Bürgschaften gleichauf

Erstmals gingen 2016 fast genauso viele Bürgschaften an Dienstleister wie an das Handwerk. Der Abstand des Einzelhandels zu den beiden wurde größer, während der Großhandel zulegte. Deutlich mehr Bürgschaften bekamen Freiberufler und Landwirte. Größere Rückgänge gab es im Gartenbau.

Bei der Verteilung der Bürgschaften auf einzelne Wirtschaftszweige gab es 2016 mehr Veränderungen als in den Vorjahren: Wie üblich wurden Handwerksbetriebe am häufigsten unterstützt, ganz dicht gefolgt von den Dienstleistungsunternehmen. Diese Branche liegt schon seit 2013 an Platz zwei und der Abstand wurde in den letzten Jahren immer kleiner. 2016 bekamen zwar beide etwas weniger Bürgschaften, aber mit geringeren Rückgängen im Dienstleistungssektor. So lagen beide im letzten Jahr erstmals nahezu gleichauf.

Mehr Bürgschaften für Großhändler
Gleichzeitig nahmen deutlich weniger Einzelhändler die Bürgschaftsbanken in Anspruch. Damit vergrößerte sich der Abstand von Platz zwei zu drei. Auffallend ist außerdem, dass für den Großhandel fast 17 Prozent mehr Bürgschaften und Garantien mit einem über 24 Prozent höheren Volumen genehmigt wurden als im Vorjahr. Der Einzelhandel erhielt knapp 15 Prozent weniger Bürgschaften mit neun Prozent geringerem Volumen. Das war ein komplett anderes Bild als 2015, als mehr Einzelhändler unterstützt wurden und die Genehmigungen für Großhändler rückläufig waren.

1.407 Handwerk
22.6%
1.401 Dienstleistungen / Sonstige
22.5%
947 Einzelhandel
15.2%
692 Industrie
11.1%
599 Freie Berufe
9.6%
569 Gastgewerbe
9.1%
385 Großhandel
6.2%
135 Verkehrsgewerbe
2.2%
52 Land- und Forstwirtschaft
0.8%
41 Gartenbau
0.7%

Handwerk und Dienstleistungssektor gleichauf
Zugesagte Bürgschaften und Garantien nach Wirtschaftszweigen 2016 (Anzahl und Prozent)

Freiberufler und Landwirte auf dem Vormarsch
Die Industriebetriebe blieben unverändert auf Platz vier bei gut sechs Prozent weniger Genehmigungen für diesen Wirtschaftszweig. Gleichzeitig stieg aber auch hier das Volumen der ausgereichten Bürgschaften und Garantien um fast sieben Prozent. Auf den Plätzen fünf und sechs gab es einen Tausch: Anders als in den Vorjahren lagen die Freiberufler vor dem Gastgewerbe. Während die Gastronomie 2016 etwas seltener verbürgt wurde, wurden die Freien Berufe um 13 Prozent häufiger gefördert. Das Volumen der Förderungen stieg hier sogar um knapp 16 Prozent.

Auf die Landwirtschaft und den Gartenbau entfiel die geringste Förderleistung. Dennoch wurden 2016 zwölf Prozent mehr Landwirte verbürgt, das Volumen der Bürgschaften stieg von gut drei Millionen Euro im Vorjahr sogar auf fast 18 Millionen Euro. Dadurch tauschten auch diese beiden Wirtschaftszweige die Plätze. Der Anstieg im Bereich Landwirtschaft liegt an der stärker werdenden Nachfrage nach Agrar-Bürgschaften, mit denen die Bürgschaftsbanken seit Herbst 2015 Landwirte, Aquakulturbetriebe und nicht gewerbliche Gartenbauer unterstützen. Mehr dazu im Leitartikel Leasing und Landwirtschaft.

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